IT-Sicherheit: Sollten wir sie aufgeben?
Als Journalistin mit dem Schwerpunkt Cybersecurity schaue ich ständig in die Löcher des Internets und der IT-Infrastrukturen. Ich mag gebiast sein, aber ich sehe nur noch Leaks. Krankenakten, Diagnosen, heimlich aufgezeichnete Telefonate, Ausweiskopien, Kontoauszüge, vertrauliche Besprechungen von Behörden: Ich könnte mich jeden Tag in die Daten anderer Leute vertiefen, und leider tue ich das viel zu oft.
Dann muss ich den Betroffenen erklären, was ich jetzt alles über sie weiss und was vermutlich auch Kriminelle und Spione über sie wissen, und ich muss versuchen, die Verantwortlichen dazu zu bringen, die Löcher zu stopfen. Beides ist frustrierend.
Ich bin vor ein paar Jahren angetreten mit dem Plan, durch meine Berichterstattung zu sensibilisieren und dazu beizutragen, dass IT sicherer wird. Dass alles besser wird. Aber das wird es nicht. Es wird immer schlimmer.
Von daher plädiere ich für eine neue Perspektive: Vergesst es, wir haben verloren. (und ganz vielleicht habe ich - nachdem ich ein bisschen aus dem Nähkästchen und den Tiefen meiner jüngsten Recherchen gelaudert habe, ein bis drei kleine Ansätze, wie wir es stattdessen versuchen könnten).